Zum Recht auf Abtreibung in Polen

Der International Safe Abortion Day findet jedes Jahr am 28. September statt und zielt auf das grundsätzliche Recht auf Zugang zu einem sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch.

Anlässlich dieses Tages hat uns weiterdenken gebeten, einen Blick auf die Situation von ungewollt Schwangeren in Polen zu werfen.

Hier der Artikel.

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Keine sicheren Räume? – Diskussion

Am 17.09. fand eine Diskussionsrunde über sexualisierte Übergriffe in der linken Szene statt. Mit dabei Kim Posster und Alex von e*space. Der Mitschnitt ist nun online.

Keine sicheren Räume?
Auch in linken Räumen, welche häufig als Freiräume und Safe Spaces begriffen werden, geschehen sexuelle und sexualisierte Gewalt. Dies verwundert viele, jedoch sind auch Linke mit dem Patriarchat groß geworden und müssen sich auch innerhalb der eigenen Kreise mit Sexismus und sexueller Gewalt auseinandersetzen. Doch was tun, wenn es geschieht? Wie umgehen mit den Tätern und wie den Betroffenen helfen?
Sexuelle Gewalt ist fest im Geschlechterverhältnis verankert und kann ohne eine grundlegende Kritik am Patriarchat, an Männlichkeitsbildern und an der männlichen Sexualität nicht nachhaltig bekämpft werden. Aber wie umgehen mit linken Tätern die sich mit Feminismus auseinandersetzen und trotzdem übergriffig werden? Wie ist dieser Widerspruch möglich?
Wie kann eine Bewältigung und Aufarbeitung von Vorfällen aussehen? Von der Definitionsmacht hin zu ommunity accountability und transfortmative justice, zwei Begriffe die in der aktuellen Debatte immer wieder auftauchen. Aber was steckt dahinter und können uns diese Konzepte bei der Bewältigung des Problems helfen?

Gewalt in unseren Communities – Workshop

Und unser “Gewalt in unseren Communities” – Workshop geht in die nächste Runde. Wir haben uns sehr über die Einladung von Polizeiklasse Dresden gefreut und sind gespannt auf den Workshop mit euch.

Am 17.10. von 14 – 18 Uhr
Malobeo, Kamenzer Str. 18
Teilnahme nur nach Voranmeldung bei den Veranstaltenden von Polizeiklasse Dresden möglich:
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@FB

In unserer Gesellschaft ist Gewalt allgegenwärtig, sei sie rassistischer, sexualisierter oder anderer Natur. Auch in sich als emanzipatorisch verstehenden Communitys bleibt dies nicht aus. Doch die bestehende Gesellschaft bietet und erwartet Bestrafung und Ausschluss. Dies ändert weder an den strukturellen noch an den individuellen Ursachen etwas, noch ist es von Interesse, was sich betroffene Personen wünschen. Es schwächt bestehende Strukturen und kann sie Repressionsorganen ausliefern. Doch wie können wir stattdessen mit unweigerlich auftretenden Konflikten umgehen?
Wir wollen mit euch ein Konzept diskutieren, welches sich Community »Accountability« nennt und nicht nur die Verantwortung der individuell handelnden Personen, sondern auch die ihres Umfeldes in den Blick nimmt und dabei die Wünsche der betroffenen Personen berücksichtigt. Wir verstehen uns nicht als Expert*innen sondern wollen gemeinsam mit euch das Thema besprechen. Es ist ein Mitmach-Konzept. Keine*r muss vor großen Gruppen reden. Es gibt keinen Zwang zu sprechen.

Das Ganze ist Einsteiger*innenfreundlich – Menschen, die sich damit schon befasst haben sind aber auch gern gesehen. Wir hoffen, dass wir in einen Austausch treten können um voneinander zu lernen.

Lust auf ein Worträtsel?

Auch wir durften einen Beitrag in “Dresden que(e)r durch das Jahrhundert – Geschichte und Geschichten von 1900-2020” herausgegeben von Karin Franke, Andrea Siegert und dem  *sowieso* Kultur Beratung Bildung Frauen für Frauen e.V. (herzlichste Glückwünsche zum 30.!)  verfassen.

Leider wurde unser Text im Druckexemplar auf Drängen der Sächsischen Landesdirektion geschwärzt. Als Fördermittelgeberin nutzt die Regierung hier ihre finanzielle Macht, um kritische Äußerungen über die Menschenrechtslage in der Türkei und die demokratische Entwicklung in Sachsen zu zensieren. Als Ausrede dient dabei der Verweis auf ein vermeintliches “Neutralitätsgebot”. Der voll­ständige Text siehe https://evibes.org/dresden -queer-durch-das­-jh_evibes_223-226.

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Safe Abortion Day 2020

 

Mehr Infos zum Safe Abortion Day findet ihr hier.

Alle Veranstaltungen zum Safe Abortion Day in Sachsen:

 

Wichtige Adressen zum Schwangerschaftsabbruch

Egal wo. Egal wer. Egal warum.

Unter diesem Motto rufen wir zusammen mit vielen anderen Organisationen  zum diesjährigen Safe Abortion Day auf!

Der Safe Abortion Day ist ein internationaler Aktionstag. 2019 wurde in mehr als 30 Städten in Deutschland für das Recht auf Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen gekämpft!

„Durch die Corona-Krise steht unser Gesundheitssystem auf dem Prüfstand. Lasst uns jetzt das Thema Schwangerschaftsabbruch in dieser Diskussion stark machen!“

Darum liegt der Fokus dieses Jahr für uns in Deutschland auf der Forderung:

Egal wo. Egal wer. Egal warum. : Schwangerschaftsabbruch ist Grundversorgung!

Deshalb haben wir eine Liste zusammengestellt mit Beratungsstellen im Dresdner Land, die die notwendigen Beratungsscheine ausstellen. Damit verhindern wir, dass Menschen von Organisationen wie Kaleb o.Ä. beraten werden, die z.B. den Marsch für das Leben organisieren.

Ebenfalls gelistet sind die wenigen Kliniken und Praxen, die die Abbrüche durchführen.

Hier ist die Liste zum Download.

Filmscreening zum Safe Abortion Day am 28.9.

Am 28.09.2020 ist Internationaler Safe Abortion Day –

Er wurde erstmals am 28. September 1990 als Aktionstag zur Entkriminalisierung der Abtreibung in Lateinamerika und der Karibik gefeiert.

Anlässlich dieses Tages planen etliche Gruppen und Bündnisse Aktionen, um für einen gesicherten Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen zu kämpfen.

Im Rahmen dessen zeigen wir den Dokumentarfilm “Maria, Christiane, Else, Karin, Lea, Lydia, Petra S., Petra W. und der Paragraph 218“ von Mara Schepsmeier, der von unterschiedlichen Schwangerschaftsabbrüchen erzählt.

Seit 1871 steht der § 218 im Strafgesetzbuch. Kurz nach der Proklamation des deutschen Nationalstaats wurde auch das Reichsstrafgesetzbuch verkündet, das bis heute – nun als Strafgesetzbuch der BRD – Geltung hat. Der Paragraph bestimmt die Lebensrealität von Menschen, die ungewollt oder ungeplant schwanger sind und kein Kind austragen wollen. Je nach spezifischer Ausführung des Gesetzes, Lage der politischen Kämpfe gegen das Gesetz und dem ökonomischen und ideologischen Stand der Gesellschaft fällt diese Realität zu verschiedenen historischen Zeiten verschieden aus. In Interviews und literarischen Texten erzählt der Film vom Erleben des Schwangerschaftsabbruchs. Die Erfahrungen unterscheiden sich nicht nur dem Jahr oder dem Jahrzehnt nach, sondern sind je nach Erzählerin ganz verschieden. Allem Erleben gemein ist: dem Wissen, was in der eigenen, historisch-spezifischen und persönlich-erlebten Situation das Richtige ist, steht ein Paragraph gegenüber. In großer Ruhe wird hier von dem, was tabuisiert war und ist, offen erzählt: der Abtreibung.

Der Film wird im Büro für gute Maßnahmen (Jordanstraße 9) von 14 – 22 Uhr in Dauerschleife gezeigt, da die Anzahl an Personen die gleichzeitig in den Raum dürfen coronabedingt sehr begrenzt ist.

Wir bitten euch außerdem eine Maske mitzubringen – bitte tragt sie auch während des Films.

NO SOLO – Krise, Kunst und Kontakt-Aufnahmen

Was hat Krisenbewältigung mit feministischer Kunst zu tun?
Eine Diskussionsanregung dazu bietet die Ausstellung NO SOLO von Irène Mélix – mit beeindruckenden Kontakt-Aufnahmen per Video.
Neben der online-Variante ist sie ist noch bis zum 18.10. live in Leipzig im Kunstraum D21 zu finden (FB-Event). Zur Finissage gibt es einen Artist Talk mit anschließendem Umtrunk.

Im November wird’s dann auch in Dresden aufregend: anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Gerede e.V. öffnen Mélix und die Blaue Distanz einen temporary open space. Mehr wird noch nicht verraten, dafür dürfen wir bereits rästeln: Finden dort lonely hearts zusammen? Gibt es nach dem lilac P.O.P. von 2017 wieder einen utopischen Raum für feminist left queers in der Stadt? Und warum gerade in einer alten Kneipe?

Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt!

Gemeinsame Anreise zur queerfeministischen Rallye nach Berlin – Autoplatzbörse


Fundis mobilisieren am Samstag, 19.09. mal wieder zum elendigen „Marsch für das Leben“.

Das WTF?!-Bündnis organisiert auch in diesem Jahr wieder Protestkundgebungen und außerdem eine aktivistische Rallye, die in Kleingruppen besucht werden kann – und wir fahren hin!

Wir wollen mit dem Auto anreisen und können kurzfristig noch Mitfahrplätze organisieren. Wenn ihr selbst anreisen wollt und freie Plätze (auch Bahn-Gruppentickets) habt oder sucht, meldet euch bei uns auf Social Media oder per Mail.

Abfahrt: Treff ist am Samstag, 19.09., um 10 Uhr morgens am Parkplatz Bahnhof Neustadt (Schlesischer Platz).

Alle Infos zu den Veranstaltungen vor Ort findet ihr auf https://whatthefuck.noblogs.org/

Kommt mit, lasst uns gemeinsam und laut den Fundis ordentlich den Tag versauen!

feministisch lesen – Abtreibungsedition

April 2020. Die rechtskonservative PIS-Partei will in Polen das Abtreibungsrecht verschärfen. Die Gesetzesvorlage würde einem Quasi-Abtreibungsverbot in Polen gleichkommen. Es bildet sich Widerstand unter den Hashtags #CzarnyKwiecień und #ParasolkaMojąTarczą kämpfen Menschen für ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmug.

August 2020. In Brasilien gehen Evangelikale und Rechtsextremist:innen auf die Straße um gegen die Abtreibung einer 10-Jährigen, die Opfer sexualisierter Gewalt wurde, zu demonstrieren. Eine neue Rechtsvorschrift unter der Regierung Bolsonaro illegalisiert nahezu jeden Schwangerschaftsabbruch.

September 2020. In Bratislava, Slowakei versammeln sich Abtreibungsgegner:innen vor dem Parlament in Bratislava, um die Abgeordneten zu einer Verschärfung des Rechts zum Schwangerschaftsabbruch aufzufor­dern. Eine entsprechende Gesetzesinitiative wurde unter Anderem von der der ul­trarechten Volkspartei – Unsere Slowakei (LSNS), im Einkammerparlament, dem Nati­onal­rat vorgelegt.

Auch 2020. Durch die Coronasituation wird wieder deutlicher, dass es auch in Deutschland keine flächendeckende Versorgungssicherheit für Personen gibt, die abtreiben wollen. Der Kampf für umfassende reproduktive Rechte ist nicht abgeschlossen, weder in Deutschaland noch weltweit.

Wir möchten den Safe-Abortion-Day 2020 dafür nutzen, uns zu körperlicher Selbstbestimmung und reproduktiven Rechten auszutauschen und zu diskutieren. Bringt gerne Texte zum Thema mit, die ihr wichtig findet und/oder zu denen ihr euch schon immer einmal austauschen wolltet. Gerne laden wir euch auch ein mit uns gemeinsam über unseren Text zum Thema Abtreibung zu sprechen und vielleicht auch zu streiten.

Im Rahmen der Reihe “Feministisch Lesen” laden wir euch dafür in gemütlicher Atmosphäre ein mit uns am 27.09.2020 um 15 Uhr in der kosmotique e.V., Martin-Luther-Str. 13, gemeinsam rumzuhängen und zu palavern, zu debattieren und uns – mal anders – kennenzulernen.

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https://abtreibungsgeschichten.blackblogs.org/

https://www.schweigemarsch-stoppen.de/