Über uns

Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Emanze

Wir sind eine offene Gruppe von Feminist*innen, die sich kritisch mit dem Patriarchat als Herrschaftsverhältnis auseinandersetzt.

Ausprägungen des Patriarchats in Form von Sexismus, Queerfeindlichkeit oder Misogynie sind tägliche Praxis und Teil unseres diskriminierenden Gesellschaftssystems. Als solches sind diese nicht abgetrennt von Kapitalismus und anderen Herrschaftsformen wie Rassismus, Antisemitismus oder Ableismus, zu betrachten.

Die soziale Konstruktion von sogenannten „natürlichen“ Unterschiede zwischen Menschen sowie daraus abgeleitete Normen, Rollenzuschreibungen, Diskriminierung und Gewalt sind für uns nicht hinnehmbar.

Eine Befreiung von Geschlechterkategorien ist ein weitgestecktes Ziel, zu dessen Erreichung wir allerdings mit den bestehenden und gesellschaftlich wirksamen Kategorien arbeiten müssen, um vorhandene Privilegien und Machtstrukturen überhaupt beschreiben zu können. Wir grenzen uns von biologischen Zuschreibungen ab und uns ist bewusst, dass Geschlechter nicht binär sind.

Emanzipation ist für uns ein Prozess der Befreiung aus gesellschaftlichen Abhängigkeiten, aus Herrschaftsverhältnissen und aus personellen wie strukturellen Zwängen hin zu individueller und kollektiver Entfaltung.

Emanzipatorische Praxis bedeutet (Selbst-)Ermächtigung für uns und andere. Um uns von sexistischen und hegemonialen Strukturen lösen zu können, müssen wir lernen, Diskriminierungs-, Unterdrückungs- und Ausbeutungmechanismen zu analysieren, zu verstehen und zu kritisieren. Wir müssen uns artikulieren, Handlungsmöglichkeiten erweitern und Räume erstreiten.
Ziel ist eine befreite Gesellschaft und selbstbestimmte Individuen.

Um dem ein Stückchen näher zu kommen, wollen wir uns und andere Menschen sensibilisieren und öffentlich intervenieren z.B. durch die Organisation von Veranstaltungen, öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Netzwerkarbeit und das Verfassen von Texten.

Einige konkrete Themenbereiche, die uns aktuell beschäftigen, sind: Reproduktive Rechte, Antifeminismus, sexualisierte und sexistische Gewalt. Unser Ziel dabei ist es, Handlungsmöglichkeiten zu finden, um sich gegen diese Gewalt zu wehren, um so dem Ohnmachtsgefühl entgegenzuwirken und Selbstermächtigung zu erzielen.

Patriarchales und herrschaftsförmiges Verhalten allgemein sind nicht nur kulturell und institutionell fest verankert, sondern ebenso individuell verinnerlicht und werden täglich auch von uns reproduziert. Um dem entgegenzuwirken, soll auch der Selbstreflexion innerhalb der Gruppe ein großer Stellenwert zukommen.

Unsere jetzige Gruppenzusammensetzung ist relativ homogen: alle sind weiß, able-bodied, haben Zugang zu Bildungsressourcen, sind finanziell verhältnismäßig gut gestellt, haben einen gesicherten Aufenthaltsstatus und einen deutschen Pass. Uns ist bewusst, dass wir dadurch innerhalb dieser Gesellschaft eine (oder anders) privilegierte Position innehaben. All das schränkt unser Sichtfeld ein und kann zudem ein großes Hindernis für weniger privilegierte Menschen sein, mit uns in Kontakt und zu arbeiten zu treten.

Nur sich dessen „bewusst“ zu sein, reicht uns nicht. Wir werden daran arbeiten, alle Menschen die Mitarbeit in unserer Gruppe zu ermöglichen, welche sich gesellschafts- und selbstkritisch gegen menschenverachtende Einstellungen und Verhaltensweisen für eine emanzipatorische Gesellschaft einsetzen möchten.

Wir streben ein solidarisches Miteinander an. In unserer Gruppe wollen wir ein respektvolles und wertschätzendes Klima schaffen. Es ist uns wichtig, dass sich alle sicher und wohl fühlen und die Möglichkeit bekommen sich auszuprobieren. Aus diesem Grund haben wir die Entscheidung getroffen, keine cis Männer in die Gruppe aufzunehmen. 

e*vibes – für eine emanzipatorische Praxis!