Tag Archives: Lesung

“Nichts was uns passiert” – Lesung mit Bettina Wilpert

Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort “Falschbeschuldigung” in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt.
Der Roman »nichts, was uns passiert« thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.

BETTINAWILPERT, geboren 1989, aufgewachsen bei Altötting. Sie studierte Kulturwissenschaft, Anglistik und Literarisches Schreiben in Potsdam, Berlin und Leipzig. Veröffentlichungen u. a. in Outside the Box, P.S. Politisch Schreiben und testcard. Sie lebt in Leipzig. nichts, was uns passiert ist ihr Debütroman und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Kommt am 28.02. zur Lesung ins Stadtteilhaus Dresen
Beginn ist um 19:30 Uhr

Es wird einen Bücherstand der Pusteblume geben

Mareice Kaiser las aus ihrem Leben

Gestern fand die wunderbare Lesung “Alles Inklusive” mit Mareice Kaise, Betreiberin des Blogs Kaiserinnenreich statt. Wir alle hätten ihr noch gerne länger gelauscht!

“96 Prozent aller Kinder kommen gesund zur Welt. Meine Tochter gehört zu den anderen vier Prozent.”
Vielen Dank für die Reise nach Dresden und auch danke an das Projekttheater Dresden für die barrierearmen Räume und an die DGS Dolmetscherinnen, die die Veranstaltungen bereicherten und uns damit ermutigten dies öfter zu realisieren.
(Foto: Amac Garbe)

Alles Inklusive – Lesung mit Mareice Kaiser

Im Rahmen der Kampagne von Pro Choice Sachsen haben wir ein weiteres Highlight für euch organisiert: eine Lesung des Buches “Alles Inklusive” von Mareice Kaiser. Sie beweist wieder einmal: Familien sind vielfältig und divers. Sie folgen nicht immer den gesellschaftlichen Normen und weichen in der Realität häufig ab vom medial inszenierten Kleinfamilienidyll. Und gerade in solchen Fällen wie ihrem zeigt sich, wie viel Änderungsbedarf bei der Unterstützung von Menschen, die mit Behinderungen aufwachsen, noch vonnöten ist.

Donnerstag, 08.06.2017
20:00Uhr @ Projekttheater (Louisenstraße 47)
Der Veranstaltungsraum ist rollstuhlgerecht, es gibt Gebärdendolmetschung in DGS.
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Kritik des Familismus – Lesung und Diskussion mit Gisela Notz

Geschichte, Theorie und Realität eines ideologischen Gemäldes

Die Ideologie des Familismus (oder auch Familialismus), die die gesellschaftliche Organisationsnorm aus dem Konzept einer „Idealfamilie“ ableitet, prägt seit Jahrhunderten Politik und Sozialstruktur in Deutschland und in anderen westlichen Ländern wesentlich mit. Familismus hat einen Ausgangspunkt, der schon immer nur für einen Bruchteil der Bevölkerung praktische Relevanz hatte: die Familie. Sie gibt es heute ebenso wenig, wie es sie je gegeben hat. Und schon gar nicht war sie zu allen Zeiten die bürgerliche Kleinfamilie, wie wir sie heute kennen. Familismus ist eine Spielart des Antifeminismus, denn nach der familistischen Ideologie herrschen in der heterosexuellen Kleinfamilie, die immer aus Vater, Mutter und Kind(ern) besteht, komplementäre Rollenaufteilungen entlag der Geschlechterlinien. Die Ideologie der „Familie als Keimzelle der Gesellschaft“ ist immer auf den Nationalstaat bezogen. Sie führt unweigerlich zur Diskriminierung von Individuen und Gruppen, die diesem Bild nicht entsprechen. Angesichts der „neuen“ rechtspopulistischen AkteurInnen hat sie Hochkonjunktur. Was ist dagegen zu tun? Darüber sollten wir diskutieren.

Dr. Gisela Notz, freie Autorin, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin, Berlin. Gisela Notz war von 2004 bis 2010 Bundesvorsitzende von pro familia. Zum Thema hat sie das Buch: Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes geschrieben, das 2015 in der Reihe thorie org des Schmetterlings-Verlages in Stuttgart erschien. Seit 15 Jahren bringt sie den historischen Wandkalender „Wegbereiterinnen“ heraus.

24.05. 20:00 Uhr @ kosmotique (Martin-Luther-Str.13)
Facebook

Weiter Veranstaltungen auch in anderen Städten findet ihr hier.

Another Mobiweek..

Auch in der kommenden Woche wird die Mobitrommel für Annaberg – Buchholz gerührt.
Nun ein Kurzüberblick für euch, der jederzeit hier nochmal, inklusiver der Termine der folgenden Wochen, nachgeschaut werden kann.

17.05.16, 19.00 Uhr, Chemnitz
Lesung mit Kirsten Achtelik aus ihrem Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“. Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung.
Lokomov (Augustusburger Straße 102)

18.05.16, 19.30 Uhr, Leipzig
Lesung mit Kirsten Achtelik aus ihrem Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“.
Interim (Demmeringstraße 32)

19.05.16, 19.00 Uhr, Berlin
Info-Vortrag zum Schweigemarsch, Fundis und feministischen Protesten beim *aze-Tresen, hier gibt es dann auch die Tickets für die Busanreise aus Berlin.
Projektraum H48 (Hermannstraße 48, U-Bahnhof Boddinstr.)

19.05.16, 18.30 Uhr, Halle
Mobi-Vortrag und folgender Film: Maria, Christiane, Else, Karin, Lea, Lydia, Petra S., Petra W., und der §218
MLU Audimax Hörsaal XXIII

20.05.16, 20.00 Uhr, Annaberg – Buchholz
Lesung mit Kirsten Achtelik aus ihrem Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“.
Neues Konsulat

21.05.16, 17:00 Uhr, Plauen
Lesung mit Kirsten Achtelik aus ihrem Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“ + female focus-Konzert.
Projekt Schuldenberg

cafém im Dezember: “Das Licht ist weder gerecht noch ungerecht”

Das letzte cafém 2015 findet am 20.12. statt und wir wollen das Jahr gern mit euch gemeinsam im AZ Conni ausklingen lassen und dürfen dazu Jayrôme C. Robinet mit seiner Vorstellung von „Das Licht ist weder gerecht noch ungerecht“ bei uns begrüßen. Im Anschluss gibt es dann noch ein wenig Musik.

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„Gute Lyrik kann schützen vor schädlichen Welteinflüssen. Der Band von Jayrôme ist ein kleiner Schutzschild.“
(Nora Gomringer, Autorin & Lyrikerin)

 

 

 

<<Welche Ausdrucksformen gibt es für das kurze Glück und die lange grundsätzliche Verzweiflung, für Identitäten, die angeboten werden und doch immer nicht stimmen, für das Schweigen als Erstsprache, für die Wut über Trans-Diskriminierungen und für die Liebe, die nicht ein Gefühl ist, sondern ein Umgehen mit Menschen?

Jayrôme C. Robinet vereint in „Das Licht ist weder gerecht noch ungerecht“ mehrere Genres: Theatermonolog trifft auf Spoken Word, Kurzgeschichte auf lyrische Prosa, Geschriebenes auf Gesprochenes. Humorvoll und scharfsinnig tritt Jayrôme C. in den Dialog mit Welt, um nichts Geringeres als „die Fallhöhe von Wort zu Wahrheit zu verringern“.

Seine Sprache weckt neue Bilder, kombiniert Sanftes mit Rasantem und eröffnet durch kleine Verschiebungen des Ausdrucks neue Perspektiven. Jayrôme C. Robinet selbst performen zu hören, reißt mit und hallt lange nach – ist Erlebnis und Muss zugleich.>>

Jayrôme C. Robinet, geb. 1977 in Frankreich, ist Schriftsteller, Spoken Word Künstler und Übersetzer. Blogger, Journalist und Aktivist. M.A. Biographisches und Kreatives Schreiben an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Gender fluid mit Variationshintergrund, weiß und Akademiker aus einer bildungsbürgertumsfernen Familie. 2012 war er Writer in residence an der Villa Decius in Krakau mit einem Stipendium der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Jayrôme C. lebt und arbeitet in Berlin.

Buch-Trailer
Verlag w_orten & meer

Beginn cafém: 16 Uhr
Performance: 18 Uhr
Ort: AZ Conni
FB

Veranstaltungen im November und Dezember

In den letzten Wochen gab es einige Veranstaltungen von und mit uns und auch die Wochen vor den Feiertagen werden voll sein.

Hier ein kurzer Rückblick.

Am 15.11. gab es das cafém mit einer Lesung des Buches “Goodbye Gender”. Den Mitschnit werdet ihr in den nächsten Tagen hier nachhören können.

Am 17.11. gab es eine weitere Lesung. Dieses Mal war Jochen König zu Gast und las zum Thema “Familien und Geschlecht im Wandel”. Hier gibt es die Lesung zum nachhören.

Dann ging es am 21.11. mit dem ausgebuchten DJ* Workshop von L_Sa weiter.

Und immer noch kein Ende in Sicht – am 26.11. sind die Menschen von e*space nach Leipzig gefahren und haben im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Zweimal nein, heißt einmal ja?” zu Definitionsmacht und ihrer Kritik daran referiert. Auch hier gab es einen Mitschnitt der zeitnah vom Krev e.V. veröffentlicht werden wird.

Und nun in die Zukunft.

Am 03.12. geht es wieder nach Leipzig. Dieses Mal sitzen zwei Mitglieder von e*space auf dem Podium. Diskutiert werden wird über Sexismus und Übergriffen in linken Zusammenhängen. Beginn ist um 18h im Conne Island.

Schon am 04.12. gibt es dann einen Input von uns im Klatsch Café in Dresden. Unter dem Titel “Hä, du kannst doch werden, was du willst!?” gibt es Einführendes zu feministischen Ideen, Geschlecht und warum uns das alles interessiert. Um 18h in der kosmotique.

In der darauffolgenden Woche fahren wir nach Halle (Saale). Dort wurden wir angefragt zum Thema “Abtreibung in Lateinamerika” zu referieren. Um 19h im Radio Corax

Und unsere letzte Veranstaltung in diesem Jahr wird das cafém sein. Am 20.12. laden wir euch in die kosmotique ein. Mit dabei Jayrôme C. Robinet mit seiner Vorstellung von „Das Licht ist weder gerecht noch ungerecht“. Im Anschluss gibt es dann noch ein wenig Musik.

cafém im November: “Goodbye Gender”

Bei nächstem cafém dürfen wir Steff vom Verlag w_orten & meer begrüßen. Steff bringt nicht nur Bücher mit, sondern wird um Punkt 18:00Uhr auch aus “Goodbye Gender” lesen:

Geht das – ein Leben ohne Gender? Geschichten vom Versuchen und Scheitern, heiter und sehr traurig, von Verbindungen mit Menschen, ihren Irritationen und einem für viele vielleicht neuen Lösungsansatz: sich von Gender als Kategorie zu verabschieden. „Goodbye Gender“ macht den Anfang.

gg_cover_webIch bin nicht im falschen Körper geboren. Ich bin in der falschen Welt geboren.“ – Rae Spoon

Was bedeutet es, nie im richtigen Geschlecht zu sein – nicht in dem, was bei der Geburt zugeschrieben wurde, nicht in den Vorstellungen von sexueller Identität, die später im Leben ausprobiert wurden, nicht nach einem Geschlechtswechsel von ‚Frau‘ zu ‚Mann‘? Und kann es das geben, Geschlecht einfach ganz aufzugeben?

Rae Spoon und Ivan E. Coyote berichten in kurzen, sich abwechselnden Texten von ihrer Reise durch unterschiedliche Phasen eines geschlechtlichen und sexuellen Lebens – bis hin zu dem Punkt, an dem sie Geschlecht als Identifikation für sich ganz aufgeben und sich stattdessen von Gender „berenten“ lassen. Doch wie reagieren Freund_innen, Kolleg_innen, Verwandte? Wie verhalte ich mich in der Kneipe, beim Vorstellungsgespräch, nachts an einer Tankstelle? Welche Wortformen gibt es überhaupt noch, um mich anzusprechen und von mir zu erzählen? Und sehe ich anderen ihr Geschlecht eigentlich an?

Ivan und Rae erzählen aus ihrer Kindheit und Jugend, von ersten Lieben und dem Erwachsenwerden, ihrem Leben auf und hinter Bühnen. Sie nehmen Reaktionen auf und bringen die Leser_innen zum Lachen und Weinen, zum Nachdenken und Wiedererkennen – vielleicht zum ersten Mal zum Hören von Fragen zu schwuler Identität und Pronomenlosigkeit. Unkompliziert und nah schildert das Buch, wie die Idee von Geschlecht als eindeutiger Norm an einer Wirklichkeit scheitert, in der Aussehen, Auftreten und Begehren nicht immer eindeutig sind.

Hinweis: Die Originalautor_innen des Buches sind nicht vor Ort.

Heute beim cafém..

Buchvorstellung “§218 – Feministische Perspektiven auf die Abtreibungsdebatte in Deutschland” von Katja Krolzik-Matthei und Infos zum Protest in Annaberg-Buchholz. Ein Transpi erinnert an den 17. Mai 1990, an dem Homosexualität als psychische Krankheit abgeschafft wurde. Hetero_normative Gesamtscheisze muss auch weiterhin bekämpft werden. Kommt vorbei und leistet uns Gesellschaft beim cafém!

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