Redebeitrag Demo “Femizid in Neuschwanstein” 18.06.2023

Der 53. Femizid in Deutschland in diesem Jahr – und noch immer gibt es keinen EU-Staat, in dem der Femizid expliziter Straftatbestand ist. Ganz im Gegensatz zu Ländern wie Costa Rica, Chile und Argentinien. Die besonderen strukturellen Ursachen für Femizide werde so immer noch nicht anerkannt. 53 Femizide, das sind 2 pro Woche. Wir sind nicht resigniert, wir sind wütend! 
Denn Femizide sind keine bedauerlichen Einzelfälle, sie sind der Ausdruck von Misogynie. Die misogynen, patriarchalen Strukturen sind tief verankert in der Gesellschaft.  Sie werden gestützt von antifeministischen Akteur*innen, die Frauen und Queers, die immer wieder auf fehlende Gesetzgebung und die Ursachen von sexualisierter Gewalt hinweisen, nicht ernst nehmen, lächerlich machen oder angreifen. Frauen und Queers, die mutig sind und auf sexualisierte Gewalt hinweisen, werden verunglimpft. Den Betroffenen wird keinen Glauben geschenkt, die Täter können sich in Sicherheit wiegen. schlimmer noch  sie sehen keinen Fehler in ihrem Verhalten. Antifeministische Akteur*innen stützen so immer wieder patriarchale Strukturen und schützen misogynes Verhalten. Lasst uns gemeinsam gegen diese Akteur*innen ankämpfen, lasst uns solidarisch sein, lasst uns laut sein, denn nur der gemeinsame Kampf kann uns letztendlich aus den patriarchalen Strukturen befreien. Die Strukturen, die auch Auswirkungen auf unser aller Alltag haben.
Nicht nur die Exzentriker des Showgeschäfts missbrauchen ihre Macht, es sind die alltäglichen sexistischen Strukturen, die Frauen und Queers angreifen. Und dies wird am Beispiel dieses traurigen Femizids in Neuschwanstein umso deutlicher. Bei Lindemann und Rammstein wurde den Frauen gesagt: Was habt ihr auch erwartet, was passiert? Was soll diesmal kommen? Sollen sich Frauen und Queers nicht mehr am helllichten Tag zu zweit an der am meist besuchtesten Touristenattraktion in Deutschland sicher fühlen? Wir sagen es reicht. Don’t educate the girls, Educate the boys.  
Macht endlich die Augen auf, es muss ein struktureller Wandel her. Gesellschaftlich, wie juristisch. Wir rufen Ni una Menos. Keine mehr!