Lust auf ein Worträtsel?

Auch wir durften einen Beitrag in “Dresden que(e)r durch das Jahrhundert – Geschichte und Geschichten von 1900-2020” herausgegeben von Karin Franke, Andrea Siegert und dem  *sowieso* Kultur Beratung Bildung Frauen für Frauen e.V. (herzlichste Glückwünsche zum 30.!)  verfassen.

Leider wurde unser Text im Druckexemplar auf Drängen der Sächsischen Landesdirektion geschwärzt. Als Fördermittelgeberin nutzt die Regierung hier ihre finanzielle Macht, um kritische Äußerungen über die Menschenrechtslage in der Türkei und die demokratische Entwicklung in Sachsen zu zensieren. Als Ausrede dient dabei der Verweis auf ein vermeintliches “Neutralitätsgebot”. Der voll­ständige Text siehe https://evibes.org/dresden -queer-durch-das­-jh_evibes_223-226.

Wir legen euch das Buch sehr ans Herz, denn:

Hätten Sie es gewusst?

Der Name Lilie Elbe und ihre Verbindung mit Dresden ist den meisten durch den Oscar-prämierten Film „The Danish Girl“ (USA, 2015) durchaus bekannt. Aber wie sieht es mit der Subkulturaktivistin Lotte Hahm, dem Bildhauer Sascha Schneider oder der sächsischen Vertreterin vom kirchlichen Arbeitskreis Homosexualität, Gunna Bohne aus? Wussten Sie, zum Beispiel, dass Magnus Hirschfeld im Jahr 1930 im Volkshaus Laubegast vor hunderten interessierten Dresdner*innen einen emanzipatorischen Vortrag zum Thema Homosexualität hielt? Oder dass der Autor Ludwig Renn, nachdem in Dresden eine Villa benannt ist, auf seine Weise und auch in politisch schwierigen Zeiten für die Rechte Homosexueller stritt? Wissen Sie, wo sich die Mokkastube, die Monokel-Diele und das Hattenheimer befunden haben? Oder was es mit dem Violetta-Klub oder der Gemeinschaft der Eignen auf sich hat? Und wer war eigentlich „Katharine, die Große“? Hätten Sie geahnt, dass Ausdrücke wie „Böse Buben Ball“ oder „Freundinnen und Freunde“ Codes der Szene der 1920er Jahre waren?

Dresdner*innen „queeren“ das Jahrhundert

Unter der Federführung von Karin Franke und Andrea Siegert entstanden und unterstützt durch den *sowieso* Kultur Beratung Bildung Frauen für Frauen e.V., vollführt das Buch „Dresden que(e)r durch das Jahrhundert – Geschichte und Geschichten von 1900 bis 2020“ einen fulminanten Ritt durch das 20. Jahrhundert aus lsbttiq* Sicht. In seiner Fülle für den Dresdner Raum bisher einzigartig, bietet „Dresden que(e)r durch das Jahrhundert“ eine Zeitreise die mit vielen überraschenden Momenten und einzigartigen Dokumenten aufwartet. Ob selbst Teil der LSBTTIQ* Community oder einfach geschichtsbegeistert, hier gibt es für alle „Aha“-Momente und neue Perspektiven auf alt bekanntes.

Karin Franke und Andrea Siegert spannen einen Bogen von den wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, über die frühen Aktivist*innen der 1970er und 1980er Jahre hin zu den Umbruchszeiten der frühen 1990er und den sich langsam immer selbstbewusster zeigenden queeren Vereine und Organisationen. Mit Beiträgen von Gastautor*innen und Vereinen erwacht das queere Geschehen in und um Dresden zum Leben. So kommen neben Forscher*innen wie Christiane Leidinger und Ingeborg Boxhammer auch die Aktivist*innen selbst, von damals wie von heute, und all jene, die nie aufgehört haben dabei zu sein, zu Wort.

 

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