Wir veröffentlichen hier einen aktuellen Text (PDF) einer Gruppe von Frauen aus Dresden. Er kritisiert nicht nur eine relevante Fehlstelle solidarischer Praxis in der linken Szene, sondern zeigt auch Schritte zu einem besseren Umgang mit sexuellen Übergriffen auf.
Insgesamt werden hier einige wichtige Fragen aufgeworfen, mit denen sich e*vibes auch seit längerem beschäftigt. Wir planen für das kommende Frühjahr eine Veranstaltungsreihe zum Thema sexualisierte Gewalt (als gesamtgesellschaftliches Problem, aber auch als eines der “linken Szene”). Wir hoffen dadurch, sowohl den Diskurs als auch die Praxis weiter voran bringen zu können. Unser erklärtes Ziel ist es, dass Aufrufe wie der folgende nicht mehr gebraucht werden, dazu erklären wir unsere Solidarität mit den Verfasserinnen!
Lasst Betroffene nicht allein!
Ein Beitrag zur Aufarbeitung sexueller Übergriffe in der Dresdner Linken
verfasst von einer Gruppe solidarischer Frauen.
Profeministische Standpunkte werden in linken Kontexten meist fleißig nach außen getragen, wodurch es scheint, als seien die wichtigsten Inhalte in der „Szene“ verinnerlicht und würden allein durch die richtig verwendeten Slogans deutlich gemacht.
Wie wenig davon jedoch tatsächlich von Einzelnen verstanden wurde, zeigt sich dann letztlich im gemeinsamen Wirken und politischen Miteinander linker Zusammenhänge. Wenn sich z. B. sexualisierte Übergriffe in linken Gruppen ereignen, offenbart sich, dass sicher geglaubte Mindeststandards keineswegs zur Anwendung kommen.
Theoretisch fundierte Praxen geraten aus dem Blick, Emotionalität gewinnt die Oberhand und die oft beschworene Solidarität wird zu einer Waffel.
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