Audio: Von “besorgten Bürgern” und “deutscher Willkommenskultur”

critique’n’act (eine Föderation dresdner Gruppen, dazu bald mehr) hat sich nicht nur an der Mobilisierung zu den Protesten an Pegidas erstem Geburtstag beteiligt, sondern die Kritik auch inhaltlich auf den Punkt gebracht. Einerseits in dem Aufruf, andererseits auch durch einen Redebeitrag auf dem Sternlauf. Für alle, die nicht auf der passenden Demo mitgelaufen sind hier nun die Rede zum nachhören.

Rassismus unter EMMAs feministischem Deckmantel

Wie vermeintlich “feministische” Positionen für rassistische Parolen benutzt werden: ein Kommentar

Im aktuellen asylfeindlichen Diskurs wird neuerdings von vielen Seiten im Namen des Feminismus argumentiert. Die Phrase von der Gleichberechtigung der Geschlechter als einer der “wichtigsten Errungenschaften unserer westlichen Welt” dröhnt uns aus jeder Ecke entgegen.
Die Instrumentalisierung des Kampfes um die Rechte von Frauen* im Sinne der Legitimation offen rassistischer Ressentiments ist ein beliebtes Instrument im öffentlichen Diskurs geworden: So äußert beispielsweise die EMMA in ihrer aktuellen Ausgabe: “Deutsche Frauen machen sich Sorgen. Um die Frauen und Kinder unter den Flüchtlingen. Aber auch um sich selbst.” Dabei gehe es Ihnen nicht nur um die Lage von Frauen* auf der Flucht und in den Lagern, sondern auch um “unsere Gleichberechtigung”, welche angesichts der “hunderttausenden meist jungen Männern, die in unser Land strömen” gefährdet sei. Daran schließt sich ein Forderungskatalog an, in dem Maßnahmen zur Verbesserung der besonders prekären Bedingungen weiblicher geflüchteter Menschen vorgeschlagen werden. Abgesehen davon, dass die EMMA eine Erklärung schuldig bleibt, was genau sie denn mit “unserer Gleichberechtigung” eigentlich meint, distanziert sie sich in ihrem Statement nicht von rassistischen Parolen, sondern liefert ganz im Gegenteil mit feministischer “Argumentation” neuen Stoff für “besorgte Bürger” und Anti-Asyl- Hardliner_innen.

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Den PEGIDA-Geburtstag zum Desaster machen!

Gegen ein Jahr rational befreite Zone Dresden

Gemeinsamer Aufruf der Gruppen: URA, e*vibes, AusserKontrolle und gruppe polar

Vor gut einem Jahr marschierte die rechtspopulistische PEGIDA zum ersten Mal durch Dresden. Inzwischen versammeln sich täglich Rassist*innen irgendwo in Sachsen. Die Zahl der Übergriffe auf Geflüchtete, ihre Unterkünfte und Unterstützer*innen steigt, gestützt auf eine erstarkende rechte Hegemonie, in schwindelerregende Höhen. Die pogromartigen Ausschreitungen in Heidenau sind zum Sinnbild dieser Entwicklung geworden. In den letzten Monaten zielten antifaschistische Interventionen darauf ab, das Schlimmste zu verhindern, Betroffene vor Ort und Proteste von Refugees zu unterstützen. Es gibt auch Positives zu berichten: Überall organisieren sich Menschen in Nachbarschaftsinitiativen, um Geflüchtete zu unterstützen. Viele leisten praktische Fluchthilfe. Tausende demonstrierten auch in Dresden für eine Willkommenskultur. All diese Initiativen verlaufen jedoch unter dem Druck verschärfter Asylgesetze und rassistischen Terrors im Sande. Sie wirken mit Blick auf die zehntausenden Toten an den europäischen Außengrenzen sogar beinahe zynisch. Am 19. Oktober will PEGIDA den ersten Geburtstag feiern. Für uns ein Grund, uns wieder dem Herz der rassistischen Bestie zuzuwenden und Bachmann und Co. keinen Meter ungestört laufen zu lassen.

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cafém im Oktober: Theater-Workshop

Die Sommerpause ist vorbei – am 18.10. findet das nächste cafém statt. Wie immer gibt es einen leckeren Brunch (zu dem ihr gerne etwas veganes oder vegetarisches mitbringen könnt), eine Leseecke mit vielen zines und Büchern, eine Spieleecke und viel Raum und Zeit zum Quatschen.
Ab 15:00 Uhr heißt es dann:

Auf die Bühne, fertig los!
Ja! Zuerst: warm werden. Die freudige Lust am Spiel aufwecken.
Dann: aus (sich drinnen und herAUS) probieren!

Mit-ein-ander(en). Wild. Ruhig, lustig, erst ins Improvisieren kommen, dabei angeregt werden von mir, Schauspielerin, Anna. Spielen mit dem Schlüpfen in “fremde andere”, spielen mit der “vertrauten Einheit”.
Im FLTI Raum, in dem wir mit Themen von Geschlecht spielen können, nicht Spielball von Geschlecht sind.

Die Plätze für den Theaterworkshop sind auf 10 Personen begrenzt, also meldet euch an unter: email hidden; JavaScript is required

cafém: 14 – 20:00 Uhr
Theater-WS: 15:00 Uhr
FB

Hier findet hier außerdem die Plakate zum selber Ausdrucken & Aufhängen bzw. um sie an alle eure Freund_innen zu verschicken 🙂

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Bleiberecht für Roma-Familien in Hamburg!

In den aktuellen Debatten um die Asylpolitik wird immer wieder versucht, zwischen “richtigen” und “falschen” Geflüchteten zu unterscheiden. Wie damit rassistische Diskriminierungen zementiert werden, zeigt gerade das Beispiel der Besetzung des Hamburger Michel durch von Abschiebung bedrohten Roma-Familien. Die Gruppe Gegen Antiromaismus hat dazu folgenden offenen Brief verfasst, den wir ebenfalls unterzeichnet haben: http://namf.blogsport.de/2015/10/05/bleiberecht-fuer-die-familien-im-hamburger-michel/

Respekt, solidarische Grüße und viel Kraft nach Hamburg.
Wenn ihr (Einzelpersonen, Initiativen,…) noch unterschreiben wollt: es reicht eine kurze Mail an solidarity_not_charity[at]riseup[punkt]net

Neues aus der Kategorie “rischtsch sächssche Gaggscheisze”: Kelle und Röhl im Landtag

Nachdem sich die große Koalition auf einen „Aktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensweisen“ verständigt hatte, wird dessen Ausgestaltung nun noch einmal im Ausschuss für Soziales, Verbraucherschutz, Gleichstellung und Integration diskutiert. Dass zu diesem Zweck durch die CDU Birgit Kelle und von der AfD Bettina Röhl als “Expertinnen” geladen sind, lässt tief blicken. Kelle steht für einen sogenannten „femininen Feminismus“ ein, der auf den Wunsch nach Familie ausgerichtet ist, publizierte u.a. für die Junge Freiheit und verfasste im Zuge der „Aufschrei“-Debatte den unsäglichen Artikel “Dann mach doch die Bluse zu”. Bettina Röhl dagegen beklagt gerne mal die “Entmännlichung der Gesellschaft” und bezeichnet Gender-Forschung als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Continue reading

e*vibes wird vier – Blutmond über Deutschland![1]

Wir haben uns heute in feierlicher Runde zusammengefunden, um e*vibes’ vierjähriges Bestehen zu zelebrieren.
Natürlich kreisten die Gespräche nur um ein einziges Thema: die bevorstehende Mondfinsternis.
Eine weitere von vielen Finsternissen in Sachsen?
Nein, denn das kann ja wohl kein Zufall sein:

Ein Mondzyklus dauert 28 Tage – genau so lange, wie der Menstruationzyklus “der menschlichen Frau”[2].
Eine solche Menstruation dauert wahrscheinlich im Durchschnitt um die 7 Tage. Daher spricht der Volksmund auch von den so genannten “Tagen”.

Und spätestens jetzt sollte euch, verehrte Leser_innen, ein Schauder über den Rücken laufen oder zumindest ein Mondlicht aufgehen:
28 : 7 = ????
Na?
Exakt VIER.
Das bedeutet: Das Verhältnis 28 zu 7 beträgt VIER zu eins.
Wir erinnern nochmal: e*vibes wird heute vier.
Wer nun immer noch nicht den kosmischen Zusammenhang spüren kann …
Die Verhältnisse sind mondklar.
Viele Feminist_innen trauen sich heute gar nicht mehr, von Verhältnissen zu sprechen – wir schon.
Denn: wir sind e*moon.

[1] So titelte der “Stern” (* !) am 27.09.2015
[2] Wikipedia-Eintrag zu “Mondphase”

Nachträgliche Grüße aus Malmö

Wir hatten sehr viel Spaß auf der CES Konferenz in Malmö (Schweden), teilten Gedanken und Ideen mit Genoss_innen aus ganz Europa (und darüber hinaus) und schlossen neue Freund_innenschaften.

Außerdem waren wir an zwei Veranstaltungen der Konferenz beteiligt. Die eine war ein gemeinsames Podium mit Feminist Fightback über Reproduktive Gerechtigkeit, die andere ein Workshop über das Verbinden feministischer und antikapitalistischer Kämpfe.

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Spenden für Röszke

Nun ist auch unsere Geldspende auf dem Weg nach Rözke – genaugenommen zu den großartigen Menschen (Tagesberichte gibt es hier) die dort seit Tagen für die Refugees kochen.

Bitte unterstützt diese Aktion und spendet!
Nicht nur Geld wird benötigt, sondern auch dringend Menschen vor Ort.

Spendenkonto:
Name: Residenzpflicht abschaffen GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN: DE 8143 0609 6782 1991 7100
BIC: GENODEM1GLS
Betreff: Budapest

we must fight

“Marsch für das Leben”? – What the fuck!

Am 19.09.2015 ist es wieder soweit. In Berlin findet der “Marsch für das Leben” statt. Tausende fundamentalistische Christ_innen und andere Abtreibungsgegner_innen laufen durch Berlin und wir werden sie blockieren!

Mobivideo

Aufruf des “What the Fuck” – Bündnisses:

“Für den 19. September 2015 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BVL) wieder zu einem „Marsch für das Leben“ in Berlin. Der Marsch ist einer der wichtigsten öffentlichen Auftritte der selbsternannten „LebensschützerInnen“1 und verbindet eine breite reaktionäre, antifeministische und fundamentalistische Bewegung, die sich im Rahmen dieser jährlichen Veranstaltung kontinuierlich verfestigt. Betroffen von der Forderung des BVL nach einem generellen Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen sind vor allem Frauen_Lesben_Trans*_Inter* (kurz: FLTI*2). Ihre Möglichkeiten, darüber zu entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft austragen wollen oder nicht, sollen noch weiter eingeschränkt werden. Nicht zuletzt die wachsenden TeilnehmerInnenzahlen des Marsches, von der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft bis hin zu organisierten Neonazis, machen eine entschlossene Antwort notwendiger denn je. Wie in den vergangenen Jahren wollen wir die Abtreibungs-GegnerInnen nicht ungestört ihre antifeministischen und reaktionären Positionen verbreiten lassen! Wir werden für körperliche Selbstbestimmung demonstrieren und anschließend den „Marsch für das Leben“ blockieren! [mehr]”

Demo “What the Fuck”: 19. September 2015, 11 Uhr, S Anhalter Bahnhof (Bahnhof verfügt über einen Fahrstuhl)

Demo “Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“: 19. September 2015, 11:30Uhr, Brandenburger Tor