Tag Archives: sexualisierte Gewalt

Definitionsmacht – eine feministische Kritik (Audio)

Hier findet ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung am 6. Juni 2015 im Autonomen Zentrum Köln – es referierte die Interessiertengruppe e*space im Rahmen einer mehrteiligen Diskussionsreihe.
Die Ankündigung lautete: “Oft wird Kritik am “Konzept” der Definitionsmacht als antifeministisch abgeschmettert. So werden wichtige Debatten zum Umgang mit sexualisierter Gewalt und Diskriminierung verhindert. Als feministische Gruppe hoffen wir, dass uns dies erspart bleibt und ein offener Austausch über theoretische und praktische Probleme sowie mögliche Alternativen zu diesem scheinbar unumstößlichen Standard stattfinden kann.”
In vielen Punkten stimmt der Vortrag mit diesem, schon einige Monate alten, Text (November 2014) überein.

Morgen: Speak Out! Eine Theater-Collage über sexualisierte Gewalt

Das Theaterprojekt „Speak Out!“ ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierte Gewalt aus einer künstlerischen, kreativen und politischen Perspektive.
Oft trauen sich Überlebende von sexuellem Missbrauch oder Vergewaltigung nicht über ihre Erfahrungen zu sprechen, weil sie stigmatisiert, kriminalisiert und für die erlebte Gewalt selbst verantwortlich gemacht werden. Dagegen wehren wir uns und machen selbstbewusst unsere Perspektiven und Stärke sichtbar.
Fight back and Speak Out!

Dauer des Stücks: ca. 60 Minuten mit anschließender Diskussions- und Austauschrunde
Eintritt: 3+X Euro (dieser Spendenbetrag ist trotzdem freiwillig, falls du kein Geld hast kannst du also trotzdem zum Theaterstück kommen)

20 Uhr @AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Straße 39

Homepage des Projekts
Facebook-Veranstaltung

“Ist Konsens sexy?” – Ein Artikel von Tanya Serisier

“Is Consent Sexy?”
Diese Frage stellt Tanya Serisier ihrem Artikel im Magazin ’bamn’ der britischen Assoziation ‘Plan C’ voran. Wir präsentieren hier eine Übersetzung ins Deutsche (die englische Version findet ihr hier).
Die Geschichte, wie dieser Artikel nun auf diesen Blog kommt, ist folgende: Am Rande der Anarchafeministischen Konferenz im Oktober 2014 in London besuchten wir ein Treffen der großartigen Feminist Fightback, die sich im Common House treffen. Dort laufen übrigens viele sehr spannende Sachen. Im selben Haus ist der Londoner Teil von Plan C tätig, weshalb deren Broschüren dort auslagen. Ein Exemplar kam mit nach Dresden.
Im deutschen (Queer)Feminismus wird dem Kampf gegen sexualisierte Gewalt oft das Ideal der ‘konsensuellen’ Sexualität zur Seite gestellt. Wir haben sogar ein Transparent, auf dem ‘Wir lieben Konsens’ steht 😉 Anscheinend ist es im englischsprachigen Raum, von dem wir ja auch beeinflusst sind, ebenso Standard. Dagegen schreibt Serisier als Feministin an.
Schnell entstand der Wunsch, Debattenbeiträge wie diese (z.B. auch rund um safer spaces) zu ‘importieren’, um sich möglicherweise etwas weniger im Kreis zu drehen bzw. in der deutschen Suppe zu verirren 😉
Da das Übersetzen von Texten aber eine aufwändige Sache ist und am ehesten liegen bleibt, wenn die Tagespolitik ruft (schaut euch mal Nachrichten über Dresden an), hat schon die Veröffentlichung dieser einen Textübersetzung ein halbes Jahr gedauert. Wenn ihr des Englischen (oder anderer Fremdsprachen) halbwegs mächtig und daran interessiert seid, die Sache in Zukunft zu beschleunigen, dann schreibt uns doch mal.

Zur Autorin: Dr. Tanya Serisier ist seit über einem Jahrzehnt feministische und queere Aktivistin. Bis Januar 2014 lebte sie in Australien, wo sie u.a. beteiligt war an Anti-Border-Aktivismus, community organizing gegen sexualisierte Gewalt oder den Camp Betty queer festivals, während sie nebenbei prekär als Akademikerin arbeitete. Dann zog sie um nach Belfast, Nordirland, wo sie nun an der Queens University zu Gender, Sexualität und Gewalt forscht und lehrt. Vor allem widmet sie sich kulturellen Konstruktionen von gutem Sex, schlechtem Sex und sexueller Gewalt sowie der Art und Weise der Repräsentation von Feminismus und queer politics in der populären Kultur. Sie hat der Übersetzung und Veröffentlichung erfreut zugestimmt.

Ist Konsens sexy? (Tanya Serisier)

‘Konsens ist sexy. Sex ohne Konsens ist Vergewaltigung.’ (orig.:‘Consent is sexy. Sex without consent is rape.’). Dieser Slogan stammt von einer Kampagne aus den USA, deren Zielgruppe Student_innen sind und die darauf abzielt, eine ‘Konsens-Kultur’ auf dem Uni-Campus zu fördern. Aber der Slogan könnte ebenso gut von jeder anderen Kampagne stammen, der es um eine Reduktion sexualisierter Gewalt oder um die Veränderung sexuellen Verhaltens geht. Die politische Logik dieser Kampagne ist in Ländern wie den USA oder UK so weit verbreitet, dass es sich tatsächlich um eine Form von ‘common sense knowledge’ (1) oder gar um eine hegemoniale Wahrheit handelt, die große Teile des gesamten politische Spektrums gemein haben. Diese Logik besagt vor allem, dass Vergewaltigung – definiert als sexuelle Aktivitäten, denen eine_r der Beteiligten nicht zugestimmt(2) hat – eine schreckliche Sache ist und nicht vorkommen sollte. Deshalb haben wir die Aufgabe, gesellschaftlich und kulturell Sex stark zu machen, der das Gegenteil dieses illegalen, schädlichen und unethischen Sexes ist.(3) Den gesetzlichen Definitionen von Nicht-Konsens folgend, wird Konsens das primäre Kriterium, um guten, ethischen und sogar ‘sexy’ Sex zu bewerten.

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Neue No Means No – Flyer

Wie in den letzten Jahren drucken wir auch dieses Jahr “No means No” – Flyer.
Dieses Mal in Kooperation mit dem Referat Gleichstellungspolitik vom StuRa der TU Dresden und dem AZ Conni.
Sprachen derzeit: Deutsch, Englisch und Spanisch. Gerne schicken wir euch welche zu, ihr könnt sie alternativ auch gerne selbst runterladen und drucken. (Das Format ist allerdings kein klassisches Din-A, sondern eine Postkartengröße)

Gerne könnt ihr uns beim Übersetzen in weitere Sprachen unterstützen. Meldet euch einfach dazu per Mail bei uns.

Spanisch
Postkarte Spanisch

Englisch
Postkarte Englisch

Deutsch
Postkarte Deutsch