Tag Archives: Sachsen

Lust auf ein Worträtsel?

Auch wir durften einen Beitrag in “Dresden que(e)r durch das Jahrhundert – Geschichte und Geschichten von 1900-2020” herausgegeben von Karin Franke, Andrea Siegert und dem  *sowieso* Kultur Beratung Bildung Frauen für Frauen e.V. (herzlichste Glückwünsche zum 30.!)  verfassen.

Leider wurde unser Text im Druckexemplar auf Drängen der Sächsischen Landesdirektion geschwärzt. Als Fördermittelgeberin nutzt die Regierung hier ihre finanzielle Macht, um kritische Äußerungen über die Menschenrechtslage in der Türkei und die demokratische Entwicklung in Sachsen zu zensieren. Als Ausrede dient dabei der Verweis auf ein vermeintliches “Neutralitätsgebot”. Der voll­ständige Text siehe https://evibes.org/dresden -queer-durch-das­-jh_evibes_223-226.

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Status Quo: Debatte – ein Jahr AfD als stärkste Oppositionskraft

Ein Debattenbeitrag von e*vibes – für eine empanzipatorische Praxis

Status Quo ist eine Debatten-Reihe von Alternative Dresden News über unterschiedliche Themen, in welcher linke, emanzipatorische sowie progressive Gruppen Beiträge und Analysen veröffentlichen. Wir haben im folgenden Text einige Fragen zur Lage in Sachsen nach einem Jahr AfD als stärkster Oppositionsfraktion im Landtag beantwortet.

Welche Probleme und Veränderungen mit der AfD als stärkste Oppositionskraft in Sachsen seht ihr?

In Sachsen sehen wir, dass der sowieso schon problematische gesellschaftliche Status Quo 2019 bereits im Vorfeld der Landtagswahlen verstärkt von rechts unter Beschuss genommen wurde. Mit den erschreckend hohen Ergebnissen für die AfD fast im ganzen Bundesland sind wir davon ausgegangen, dass insbesondere sogenannte Minderheiten noch stärker unter Druck geraten – einerseits durch staatliche Repression, andererseits durch den parlamentarischen Rückenwind für den virulenten Alltagssexismus und -rassismus.

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#Feminizid in Sucksn

Gestern, am 26.05.2020 kam der Mordprozess gegen L. Foinard, wegen zweifachen Mordes an seinen Kindern, sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung an seiner Frau zum Abschluss. 
Er wurde zu einer lebenslangen Haft mit der besonderen Schwere der Schuld verurteilt. 

Ca 20 Personen präsentierten sich im und vorm Landesgericht Dresden zur Urteilsverkündung um im stillen Protest ihre  Solidarität zu bekunden.

Nur dass wir Frauen und Personen der Zivilgesellschaft mit unserer Anwesenheit sichtbar machen, dass sie [die betroffene Mutter]  als Überlebende nicht allein ist, Anteilnahme erfährt und es nicht vergessen wird.“ (Sylvia B. Müller, Präventionsmanagerin Stalking und Intimpartnergewalt)

Auch wir wollen so unsere Solidarität bekunden, denn: Allein ist die betroffene Mutter nicht. Und wir vergessen nicht. Wir benennen.

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Antifeministische Beschädigungen auf Plakaten zum 8. März

In ganz Dresden wurde anlässlich des internationalen Frauenkampftages eine Plakatierungsaktion durchgeführt. Mit 1500 Plakaten wurde über das gesamte Stadtgebiet verteilt auf Erfolge feministischer Kämpfe hingewiesen. Auch Ziele für zukünftiges Engagement wurden dabei bekannt gemacht.
Dabei wurde offenbar ein Nerv getroffen. Neben vielen positiven Reaktionen mussten wir feststellen, dass unter anderem in Pieschen viele der Plakate durch Sprühfarbe verunstaltet oder zum Teil abgerissen wurden.
Dazu stellen wir fest: Wir lassen uns von der Beschädigung von feminisistischen Plakaten nicht einschüchtern. Wir werden diese antifeministischen Vorgänge auch nicht ignorieren. Sie dienen uns erst recht als Ansporn, weiter für unsere emanzipatorischen Ziele zu kämpfen. 
Und an alle, die denken, sie könnten das mit abgerissenen Plakaten verhindern: arbeitet an euren Vorurteilen und Feindbildern, denn feministische Kämpfe werden nicht verschwinden!
Wir stehen weiterhin für einen lauten, selbstbewussten und öffentlich präsenten Feminismus ein. 
Nicht nur am 8. März, sondern das ganze Jahr. Nicht nur in Dresden, sondern auf der ganzen Welt.

Emanzipation ist viel geiler – Schweigemarsch stoppen!

In Deutschland versammeln sich jedes Jahr christlich fundamentalistische Gegner_innen von Schwangerschaftsabbrüchen zu Demonstrationen, um ihr Weltbild in die Öffentlichkeit zu tragen. Diese Demonstrationen finden u.a. in Berlin und Münster statt. Aber auch in Annaberg-Buchholz wird seit 2010 zu sogenannten Schweigemärschen mobilisiert, die sich gegen das Selbstbestimmungsrecht aller Menschen richten – insbesondere derer, die schwanger werden können.

Bisher waren die “Christdemokraten für das Leben” (CDL) für die Organisation zuständig. Sie sind in der CDU organisiert und ihr erklärtes Ziel ist, Schwangerschaftsabbrüche nicht nur in Deutschland, sondern weltweit komplett zu kriminalisieren. Im März 2016 wurde der Träger des Schweigemarsches gewechselt, hin zum Verein “Lebensrecht Sachsen”. Dies soll die Veranstaltung für Menschen öffnen, die unabhängig von ihrer Partei- oder Glaubenszugehörigkeit diese reaktionären Positionen unterstützen möchten. Somit wird der Marsch vor allem in Richtung AfD
anschlussfähiger.

Aktuell nehmen rassistische Vorurteile und die Angst vor einem Werteverfall zu. Christliche FundamentalistInnen knüpfen an verbreitete sexistische und homophobe Einstellungen an und heizen das gesellschaftliche Klima weiter auf. Bei ihren Veranstaltungen schüren sie Vorurteile und Hass. Umso wichter ist es, dem einen entschlossenen Protest entgegen zu setzen!

Wir lassen uns nicht vorschreiben, ob wir Kinder kriegen und wie viele, wie unsere Beziehungen auszusehen haben, wie wir leben, lieben und sterben.
Es sind unsere Leben, unsere Körper, unsere Entscheidungen!
Emanzipation statt Fremdbestimmung!

Raise your voice – your body, your choice!

Seid laut und kreativ!

Den Schweigemarsch zum Desaster machen!

http://schweigemarsch-stoppen.de

Annaberg-Buchholz
6. Juni 2016, 17.00 Uhr
Chemnitzer Straße/
Barbara-Uthmann-Ring
(gegenüber Erzgebirgsklinikum)

Gesegnete Weihnachten – in Sachsen nur für Heteros?

Vorbemerkung:
pünktlich zu Heiligabend sind die Kirchen selbst in mehrheitlich atheistisch geprägten Gegenden wieder voll. In Weihnachtspredigten wird an das Gute im Menschen appelliert und zu Mitmenschlichkeit und Toleranz aufgerufen. Weit verbreitet ist auch die Mahnung zum Nachdenken und zur Besinnlichkeit. Dem wollen wir uns mit diesem Text anschließen: Denkt doch mal nach, wie eigentlich der neue evangelische Oberhirte Carsten Rentzing in Sachsen zu diesen Weihnachtswünschen passt.

Warum Fundi-Christen in Sachsen so gut gedeihen

Carsten Rentzing wurde am 31.05.2015 nach 6 Wahlgängen knapp zum neuen Landesbischof der sächsischen evangelisch-lutherische Landeskirche gewählt und Ende August in sein Amt eingeführt. Dazwischen wurde er mit einem Interview mit der “Welt” seine homophoben Ansichten einem breiteren Publikum bekannt.1 Doch leider sind seine Ansichten kein Einzelfall, sondern Symptom eines tiefer wurzelnden Problems. Continue reading

Den PEGIDA-Geburtstag zum Desaster machen!

Gegen ein Jahr rational befreite Zone Dresden

Gemeinsamer Aufruf der Gruppen: URA, e*vibes, AusserKontrolle und gruppe polar

Vor gut einem Jahr marschierte die rechtspopulistische PEGIDA zum ersten Mal durch Dresden. Inzwischen versammeln sich täglich Rassist*innen irgendwo in Sachsen. Die Zahl der Übergriffe auf Geflüchtete, ihre Unterkünfte und Unterstützer*innen steigt, gestützt auf eine erstarkende rechte Hegemonie, in schwindelerregende Höhen. Die pogromartigen Ausschreitungen in Heidenau sind zum Sinnbild dieser Entwicklung geworden. In den letzten Monaten zielten antifaschistische Interventionen darauf ab, das Schlimmste zu verhindern, Betroffene vor Ort und Proteste von Refugees zu unterstützen. Es gibt auch Positives zu berichten: Überall organisieren sich Menschen in Nachbarschaftsinitiativen, um Geflüchtete zu unterstützen. Viele leisten praktische Fluchthilfe. Tausende demonstrierten auch in Dresden für eine Willkommenskultur. All diese Initiativen verlaufen jedoch unter dem Druck verschärfter Asylgesetze und rassistischen Terrors im Sande. Sie wirken mit Blick auf die zehntausenden Toten an den europäischen Außengrenzen sogar beinahe zynisch. Am 19. Oktober will PEGIDA den ersten Geburtstag feiern. Für uns ein Grund, uns wieder dem Herz der rassistischen Bestie zuzuwenden und Bachmann und Co. keinen Meter ungestört laufen zu lassen.

Deutschland hilft nix Continue reading

#Heidenau

Besser spät als nie.
Auch wir möchten zu den Aktionen am Wochenende aufrufen.

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Morgen: um 15Uhr Willkommensfest an/vor/beim/im Praktiker. Hier ist es dank der sächsichen Polizei und Regierung leider noch nicht möglich eine genaue Aussage zu treffen. Wir bemühen uns weitere Informationen zeitnah zu posten.
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Samstag: Demonstration um 14Uhr am Dresdener Hauptbahnhof “Heute die Pogrome von morgen verhindern”
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