Tag Archives: Input

Deutschsprachige Trans*-Community-Zeitschriften und Pamphlete als Bildungsort

Niki Trauthwein vom Trans*Lili Elbe Archiv ist am 20. Oktober in der Kosmotique (Martin-Luther-Str. 13) zu Gast in Dresden. Niki referiert ab 17:00 Uhr zum Thema: “Deutschsprachige Trans*-Community-Zeitschriften und Pamphlete als Bildungsort”

Die Zeitschriften einer Bewegung sind Orte der Bildung, aber auch der Erinnerung. Im strengen Sinne stellen sie basale Formen einer Erinnerungskultur dar, die Teile der Vergangenheit im Bewusstsein halten und gezielt vergegenwärtigen. Im Trans*Aktivismus sind diese Orte manchmal nur wenige Jahre existent, z.B. weil sich aktive Personen vollständig zurückziehen oder sich Gruppierungen auflösen. Mit ihnen verschwinden auch das Gedächtnis der mündlichen Überlieferungen und die Trans*-Community-Zeitschriften. Diese Zeitschriften sind Produkte der sozialen und politischen Bewegung transgeschlechtlicher Menschen.
Literatur zum Thema Trans*-Community-Zeitschriften wurde bislang kaum veröffentlicht, was vermutlich auch mit fehlender terminologischer Homogenität und kaum stattgefundener Archivierung zu begründen ist. Denn darüber, was eine Trans*-Community-Zeitschrift überhaupt ist, herrscht durchaus keine Einigkeit und ein Bestreben der Erhaltung und Sammlung von grauer Literatur und der Bewegungsgeschichte im Allgemeinen findet für den deutschsprachigen Raum erst seit wenigen Jahren im Lili Elbe Archiv statt.
Welche Zeitschrift erfüllt überhaupt die Kriterien einer Bewegungszeitschrift, innerhalb welcher Zeiträume hat es wie viele Zeitschriften gegeben und welche Textsorten können in Trans*-Community-Zeitschriften gefunden werden?

Niki kommt vom Lili Elbe Archiv:
http://www.lili-elbe-archive.org/

Und die Veranstaltung findet im Rahmen der Hirschfeldtage 2016 statt:
http://mh-stiftung.de/hirschfeld-tage/

In Zusammenarbeit mit dem Gereder e.V. Dresden:
http://www.gerede-dresden.de/

Mobi Annaberg – Buchholz Teil II

Nach bereits zwei Mobiveranstaltungen geht es morgen weiter.

Am 13.05. findet im Rahmen des Klatsch Café in Dresden die nächste Mobiveranstaltung statt. Um 16 Uhr beginnt das Klatsch Café und um 18 Uhr der Mobivortrag.
@FB

Dann am 15.05. beginnt in Dresden beim cafém – feminismus zum kennen_lernen die Lesereise mit Kirsten Achtelik, die aus ihrem Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“ vor. Das cafém beginnt um 14 Uhr und die Lesung um 16 Uhr.
@FB

Bei beiden Veranstaltungen könnt ihr Tickets für den Bus kaufen und beide Veranstaltungen finden in der kosmotique (Marti – Luther – Str. 13) statt.

Alle weiteren aktuellen Infos findet ihr auf diese Seite: schweigemarsch-stoppen.de

Connecting European Struggles

Wir möchten euch gerne den Aufruf für die von Första Linjen in Schweden organisierte CES-Konferenz nahelegen. Auch wir werden dazu beitragen – unsere Workshopankündigung wird bald kommen.

Konferenz in Malmö (Schweden) vom 18. – 20. September 2015

2014 gab es die erste „Connecting European Struggles“-Konferenz im schwedischen Lund. Dort trafen Teilnehmer_innen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, um rund um Krisenpolitiken zu diskutieren, sich zu vernetzen und zu mobilisieren. Jetzt rufen wir zur CES 2105 auf, diesmal in Malmö, die – so hoffen wir – auf die vorhergehende aufbauen kann und größer, besser und breiter wird.

Wir haben uns entschieden, das Hauptaugenmerk auf der 2015er-Konferenz auf Genderaspekte und Feminismus in der Krise zu werfen – eine Perspektive, die in vielen radikalen Analysen unserer momentanten Situation und in vielen Sichtweisen auf diese fehlt. Continue reading

Definitionsmacht – eine feministische Kritik (Audio)

Hier findet ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung am 6. Juni 2015 im Autonomen Zentrum Köln – es referierte die Interessiertengruppe e*space im Rahmen einer mehrteiligen Diskussionsreihe.
Die Ankündigung lautete: “Oft wird Kritik am “Konzept” der Definitionsmacht als antifeministisch abgeschmettert. So werden wichtige Debatten zum Umgang mit sexualisierter Gewalt und Diskriminierung verhindert. Als feministische Gruppe hoffen wir, dass uns dies erspart bleibt und ein offener Austausch über theoretische und praktische Probleme sowie mögliche Alternativen zu diesem scheinbar unumstößlichen Standard stattfinden kann.”
In vielen Punkten stimmt der Vortrag mit diesem, schon einige Monate alten, Text (November 2014) überein.

“Ist Konsens sexy?” – Ein Artikel von Tanya Serisier

“Is Consent Sexy?”
Diese Frage stellt Tanya Serisier ihrem Artikel im Magazin ’bamn’ der britischen Assoziation ‘Plan C’ voran. Wir präsentieren hier eine Übersetzung ins Deutsche (die englische Version findet ihr hier).
Die Geschichte, wie dieser Artikel nun auf diesen Blog kommt, ist folgende: Am Rande der Anarchafeministischen Konferenz im Oktober 2014 in London besuchten wir ein Treffen der großartigen Feminist Fightback, die sich im Common House treffen. Dort laufen übrigens viele sehr spannende Sachen. Im selben Haus ist der Londoner Teil von Plan C tätig, weshalb deren Broschüren dort auslagen. Ein Exemplar kam mit nach Dresden.
Im deutschen (Queer)Feminismus wird dem Kampf gegen sexualisierte Gewalt oft das Ideal der ‘konsensuellen’ Sexualität zur Seite gestellt. Wir haben sogar ein Transparent, auf dem ‘Wir lieben Konsens’ steht 😉 Anscheinend ist es im englischsprachigen Raum, von dem wir ja auch beeinflusst sind, ebenso Standard. Dagegen schreibt Serisier als Feministin an.
Schnell entstand der Wunsch, Debattenbeiträge wie diese (z.B. auch rund um safer spaces) zu ‘importieren’, um sich möglicherweise etwas weniger im Kreis zu drehen bzw. in der deutschen Suppe zu verirren 😉
Da das Übersetzen von Texten aber eine aufwändige Sache ist und am ehesten liegen bleibt, wenn die Tagespolitik ruft (schaut euch mal Nachrichten über Dresden an), hat schon die Veröffentlichung dieser einen Textübersetzung ein halbes Jahr gedauert. Wenn ihr des Englischen (oder anderer Fremdsprachen) halbwegs mächtig und daran interessiert seid, die Sache in Zukunft zu beschleunigen, dann schreibt uns doch mal.

Zur Autorin: Dr. Tanya Serisier ist seit über einem Jahrzehnt feministische und queere Aktivistin. Bis Januar 2014 lebte sie in Australien, wo sie u.a. beteiligt war an Anti-Border-Aktivismus, community organizing gegen sexualisierte Gewalt oder den Camp Betty queer festivals, während sie nebenbei prekär als Akademikerin arbeitete. Dann zog sie um nach Belfast, Nordirland, wo sie nun an der Queens University zu Gender, Sexualität und Gewalt forscht und lehrt. Vor allem widmet sie sich kulturellen Konstruktionen von gutem Sex, schlechtem Sex und sexueller Gewalt sowie der Art und Weise der Repräsentation von Feminismus und queer politics in der populären Kultur. Sie hat der Übersetzung und Veröffentlichung erfreut zugestimmt.

Ist Konsens sexy? (Tanya Serisier)

‘Konsens ist sexy. Sex ohne Konsens ist Vergewaltigung.’ (orig.:‘Consent is sexy. Sex without consent is rape.’). Dieser Slogan stammt von einer Kampagne aus den USA, deren Zielgruppe Student_innen sind und die darauf abzielt, eine ‘Konsens-Kultur’ auf dem Uni-Campus zu fördern. Aber der Slogan könnte ebenso gut von jeder anderen Kampagne stammen, der es um eine Reduktion sexualisierter Gewalt oder um die Veränderung sexuellen Verhaltens geht. Die politische Logik dieser Kampagne ist in Ländern wie den USA oder UK so weit verbreitet, dass es sich tatsächlich um eine Form von ‘common sense knowledge’ (1) oder gar um eine hegemoniale Wahrheit handelt, die große Teile des gesamten politische Spektrums gemein haben. Diese Logik besagt vor allem, dass Vergewaltigung – definiert als sexuelle Aktivitäten, denen eine_r der Beteiligten nicht zugestimmt(2) hat – eine schreckliche Sache ist und nicht vorkommen sollte. Deshalb haben wir die Aufgabe, gesellschaftlich und kulturell Sex stark zu machen, der das Gegenteil dieses illegalen, schädlichen und unethischen Sexes ist.(3) Den gesetzlichen Definitionen von Nicht-Konsens folgend, wird Konsens das primäre Kriterium, um guten, ethischen und sogar ‘sexy’ Sex zu bewerten.

Continue reading

Heute beim cafém..

Buchvorstellung “§218 – Feministische Perspektiven auf die Abtreibungsdebatte in Deutschland” von Katja Krolzik-Matthei und Infos zum Protest in Annaberg-Buchholz. Ein Transpi erinnert an den 17. Mai 1990, an dem Homosexualität als psychische Krankheit abgeschafft wurde. Hetero_normative Gesamtscheisze muss auch weiterhin bekämpft werden. Kommt vorbei und leistet uns Gesellschaft beim cafém!

11236435_833983883363342_845400861980902218_n